Am Biohof Lumperer in Fritzens setzt die Familie Lutz seit bereits 27 Jahren auf frische, biologisch und kontrolliert angebaute Produkte. Durch Maßnahmen wie vielseitige Fruchtfolge, schonende Bodenbearbeitung und organische Düngung wird die Erhaltung und Steigerung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit angestrebt – mit Erfolg.
Es waren gesundheitliche Probleme, die Margret Lutz zu Beginn der 90er Jahre bewogen hatten, die Ernährung der Familie umzustellen. Da Krankheiten in der Folge ausblieben, wurde der biologische Gedanke fortan auch in der Landwirtschaft umgesetzt: „Jetzt sind wir seit 27 Jahren einer der Bio-Pioniere in Tirol. So können wir eine hohe Qualität unserer Lebensmittel garantieren und gleichzeitig unsere Umwelt schonen. Schließlich sind wir verantwortlich, was wir unserem Boden zuführen.“
Sohn Clemens, der mittlerweile den Biohof Lumperer übernommen hat, will diesen Weg fortführen: „Die Eltern haben das aus Überzeugung begonnen und ich sehe mich als Bio-Kind. Ich führe das mit Leib und Seele weiter. Wir sind in Tirol sicher einer der wenigen Biobauernhöfe mit einer derartigen Vielfalt. Mittlerweile bieten wir über vierzig verschiedene Gemüseprodukte an. Dazu kommen noch Speck und Boxerlen, unser selbst gebackenes Brot – natürlich aus unserem eigenen Getreide, aber auch verarbeitete Produkte wie z.B. eingelegter Knoblauch, passierte Tomaten, Chili- und Knoblauchpulver, sowie eingelegte Rohnen. In den Sommermonaten haben wir auch Himbeeren im Angebot und zweimal im Jahr ist es möglich, biologisches Schweinefleisch zu bestellen.“
Mit der Marke Bio vom Berg ist der Biohof Lumperer eng verbunden. Fünfzig Prozent der Produktion kommen über diese Schiene in die Supermarkt-Regale, die zweite Hälfte wird mittels Direktvermarktung in Form des Haller Bauernmarktes, dem Selbstbedienungsladen am Hof, im Natterer und Jenbacher Bio Austria Bauernladen, sowie in Lumpi’s Bio Kistl’ln an den ernährungsbewussten Kunden gebracht.
Der „Lumpererhof” kann bis zum 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden und zählt somit zu den ältesten Bauernhöfen in Fritzens. Ab 1907 ist der Hof im Besitz der aus Navis stammenden Familie Lutz. „Seit ich 2008 von der Landwirtschaftsschule heimgekommen bin, arbeite ich am Hof. Zuerst war ich bei meinen Eltern angestellt und jetzt ist es andersherum. Neben Mutter und Vater helfen auch noch die Geschwister mit und bei Bedarf stellen wir auch Saisonarbeitskräfte ein. Wir sind ein 12-Hektar-Betrieb und vieles ist noch Handarbeit, da wird immer Hilfe benötigt“, erklärt Clemens Lutz. Bei aller Arbeit darf aber auch die Kreativität nie zu kurz kommen: „Man muss immer Augen und Ohren offen halten. Gerade am Haller Bauernmarkt werden wir immer wieder mal gefragt, ob wir nicht diese oder jene alte Gemüsesorte anbieten würden. Wir waren z.B. diejenigen, die als erste mit dem Tiroler Bio-Knoblauch begonnen haben. Zuerst wussten wir nicht, ob Knoblauch überhaupt wachsen würde und heute ist dieser unser Schlager. Wir werden auch weiter auf biologischen Anbau setzen, denn auch die nächsten Generationen werden einen gesunden Boden brauchen, um ihre Nahrungsmittel zu produzieren.“